Völkerverständigung im Buchdruckgewerbe

 

L'imprimeuse kriegt von Druckern und Schriftsetzern immer wieder Geschenke - zum Beispiel Winkelhaken, Klischees oder auch Bücher. So habe ich zum Beispiel die oben abgebildete "Buchdrucker-Bibel" in mehreren Ausgaben: von 1939, 1947 und aus den 1960er-Jahren. Wahre Zeitzeugnisse.


In diesen Handbüchern  wurde man nicht nur fachlich ausgebildet, es wurde auch moralische Erziehung betrieben. Die Ausgabe von 1939 beginnt mit dem Satz: "Niemand glaube, nach dem Lesen und Durcharbeiten dieses Fachbuches nun ein Buchdrucker zu sein." 

Auch die Röschtigraben-Debatte schien damals bereits aktuell zu sein. Im Gegensatz zu heute (?) wurden grosse Anstrengungen unternommen, die Kommunikation zwischen "les Suisses Toto" und Welschen im Fluss zu halten.


Im Kapitel "Übliche deutsch-französische Fachausdrücke" findet der Drucker, also l'imprimeur, überlebenswichtige Sätze wie: 

 

Das Brettregal ist kein Museum / Le séchoir n'est pas un musée

Der Fallschmitz muss weg / Le papillotage doit disparaître

Der Kleister ist schlecht / L'amidon est mauvais

Sie können laufen lassen / Vous pouvez tirer

Das Löschpapier stäubt / Le papier buvard est poussiéreux

Die Luppe gehört mir / Le compte-fil m'appartient

Der Schweizerdegen ist entlassen / L'amphibie a reçu le congé

Es spiesst nicht am Tiegel / Les blancs ne lèvent pas à la platine

Der Versenker ist verloren / Le chasse-clous est perdu